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Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist nach Behördenangaben erneut mit Drohnen angegriffen worden. Russland meldet seinerseits den Abschuss von 34 ukrainischen Drohnen. Die Entwicklungen im Liveblog.
Die russische Luftabwehr hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in der Nacht 34 ukrainische Drohnen zerstört. 27 davon seien über der an die Ukraine grenzenden Region Kursk abgefangen worden.
Russlands Staatschef Wladimir Putin will nach Ansicht des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die von der Ukraine besetzten Gebiete in der Region Kursk bis spätestens 20. Januar zurückerobern. An diesem Tag ist der Amtsantritt des designierten US-Präsidenten Donald Trump. “Das Wichtigste für Putin ist es, uns aus der Kursker Region zu vertreiben”, sagte Selenskyj bei der Internationalen Konferenz zur Ernährungssicherheit “Getreide aus der Ukraine” in Kiew. “Ich bin sicher, dass er uns bis zum 20. Januar nächsten Jahres vertreiben will, denn es ist sehr wichtig für ihn, zu zeigen, dass er eine Situation unter Kontrolle hat, die er nicht unter Kontrolle hat.”
Bei einer überraschenden Offensive im August hatten ukrainische Truppen Teile der westrussischen Region Kursk unter ihre Kontrolle gebracht. Auf dem Höhepunkt ihres Vormarsches kontrollierten die ukrainischen Soldaten rund 1.400 Quadratkilometer des Gebiets von Kursk. Jetzt ist dieses Gebiet auf 800 Quadratkilometer geschrumpft. Nach ukrainischen Schätzungen hat dies Russland jedoch das Leben von 25.000 Soldaten gekostet. Diese Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.
Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
Nach den USA und Großbritannien signalisiert auch Frankreich der Ukraine die Erlaubnis zum Einsatz weitreichender Waffen gegen Ziele auf russischem Staatsgebiet. Kiew dürfe die von Paris gelieferten Waffen mit hoher Reichweite laut Frankreichs Außenminister Jean-Noël Barrot “in der Logik der Selbstverteidigung” auch auf Russland abfeuern. Ob dies tatsächlich bereits geschehen ist, sagte der Minister in einem in Auszügen vorab veröffentlichten Interview des britischen Senders BBC aber nicht. Von einer förmlichen oder jüngst formulierten Erlaubnis war nicht die Rede, vielmehr wiederholte Barrot Frankreichs bekannte Position.
Die Ukraine hatte diese Woche dem Vernehmen nach weitreichende Raketen vom Typ ATACMS aus US-Produktion und britische Marschflugkörper vom Typ “Storm Shadow” auf Militärziele in Russland abgefeuert. Frankreich hatte im Schulterschluss mit Großbritannien seit Juli 2023 damit begonnen, die Ukraine mit Marschflugkörpern des Typs “Storm Shadow” zu beliefern – die französische Bezeichnung für die baugleiche Waffe ist “Scalp”.
Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist nach Behördenangaben in der Nacht erneut Ziel russischer Drohnenattacken geworden. Der Chef der Militärverwaltung der Stadt, Sergej Popko, sprach auf Telegram von einem Dutzend abgeschossener Drohnen.
Zuvor hatten auch örtliche Medien und Augenzeugen über Explosionen in der Hauptstadt berichtet, die wie der Einsatz von Flugabwehrsystemen geklungen hätten.
Die Ukraine hat russischen Angaben zufolge die Region Kursk aus der Luft angegriffen. Zwei ukrainische Raketen und 27 Drohnen seien dabei zerstört worden, schrieb der Gouverneur der Region, Alexej Smirnow, in einem Post auf Telegram. Genauere Angaben machte Smirnow nicht.
Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
Mit Blick auf die russische Kriegswirtschaft hat Verteidigungsminister Pistorius vor einer anhaltenden Bedrohung für Europa gewarnt. Laut Pentagon könnten sich Soldaten aus Nordkorea “bald” an Kämpfen beteiligen.