Im heraufziehenden Wahlkampf positionieren sich hochrangige Unionspolitiker gegen die FDP und deren Vorsitzenden Christian Lindner. Der Chef des CDU-Arbeitnehmerflügels, Dennis Radtke, sagte dem Magazin Stern: “Ich kann die schwarz-gelbe Romantik in keiner Weise nachvollziehen.” Die CDU habe keine Stimme zu verschenken, “schon gar nicht an eine völlig unzuverlässige Lindner-FDP”. Radtke ergänzte: “Die FDP wird einen knallharten Wahlkampf gegen uns führen. Wo sollen deren Stimmen auch sonst herkommen?”

Der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Alexander Throm, sagte dem Magazin: “Christian Lindner kommt mir mehr wie ein Spieler vor, denn als ein verlässlicher Politiker.” Zuvor hatten Recherchen der ZEIT und der Süddeutschen Zeitung ergeben, dass die FDP seit Wochen auf ein Ende der Ampel-Koalition hingearbeitet hatte.

Throm führte zudem inhaltliche Gründe gegen Schwarz-Gelb an: “Die FDP ist alles andere als ein natürlicher Partner. Denn es gibt in der Gesellschafts- und Innenpolitik nahezu keine Gemeinsamkeit zwischen CDU und FDP.” Die FDP ticke in diesen Bereichen eher links als bürgerlich.