Tausende Polizisten waren beim Hochrisikospiel der Nations League in Frankreich im Einsatz. Vor und nach dem Spiel gegen Israel blieb es weitgehend ruhig. In der ersten Halbzeit kam es zu Auseinandersetzungen in der Nordkurve.
Bei dem Hochrisikospiel zwischen Frankreich und Israel im Stade de France von Paris sind die befürchteten heftigen Ausschreitungen ausgeblieben. Zwar mussten die Sicherheitskräfte zu Beginn des Spiels etwa 50 Personen voneinander trennen, die in der Nordkurve aufeinander losgegangen waren. Der Vorfall dauerte gut zwei Minuten. Insgesamt blieb die Lage aber bis zum späten Abend ruhig.
Ein massives Polizeiaufgebot sicherte das Stadion bereits seit dem Nachmittag weitläufig ab. 4.000 Polizisten waren für die Begegnung im Einsatz. Sie arbeiteten im Stadion, drumherum und auch im Nahverkehr. Zusätzlich waren 1.600 Sicherheitskräfte in der Spielstätte eingesetzt.
Viele freie Plätze
Viele Plätze im Stadion blieben aber leer, schätzungsweise etwa 16.600 Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten das Spiel, das 0:0 endete. In das Stade de France passen rund 81.000 Menschen. Auch Präsident Emmanuel Macron sowie die Ex-Präsidenten Nicolas Sarkozy und François Hollande verfolgten das Spiel auf der Tribüne.
Auch nach Spielende war die Lage in Stadionnähe dem Sender BFMTV und der Zeitung Le Parisen zufolge ruhig. Israelische Fans, vor allem französische Juden, seien im Anschluss mit eigens angeheuerten Bussen vom Stadion abgereist, schrieb Le Parisien. Die Polizei habe sie eskortiert. “Das ist sehr gut verlaufen. Wir hatten mehr Mittel als bei Olympia”, zitierte das Blatt einen Zivilpolizisten.
Dank des Trainers an die Sicherheitskräfte
Israels Trainer Ran Ben Schimon dankte für die Sicherheitsvorkehrungen. “Die Sicherheit war außergewöhnlich und fantastisch”, zitierte Le Parisien den Coach. “Wir wollen den Sicherheitskräften danken, die uns beschützt haben”, gab das Sportmagazin L’Équipe den Trainer wieder.
Kleine Demonstration in Stadionnähe
Wenige Kilometer vom Stadion entfernt demonstrierten am frühen Abend Hunderte unter dem Motto “Man spielt nicht mit dem Genozid” gegen das Fußballspiel. Die Lage vor Ort war laut Augenzeugen ruhig.
Angesichts der gezielten Angriffe auf israelische Fußballfans vergangenen Donnerstag in Amsterdam gab es Sorgen um die Sicherheit. Israels Nationaler Sicherheitsrat rief die Bürger generell zur Vorsicht bei Veranstaltungen im Ausland auf. Sie sollten Sport- und Kulturveranstaltungen außerhalb Israels meiden, an denen israelische Teams oder Künstler teilnehmen, wie die Zeitung Haaretz unter Berufung auf den Sicherheitsrat berichtete.