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Ukraine-Liveblog: ++ Russland nimmt offenbar weitere Ortschaft ein ++

Ukraine-Liveblog: ++ Russland nimmt offenbar weitere Ortschaft ein ++



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Stand: 10.11.2024 13:56 Uhr

Russland hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau das Dorf Wowtschenka in der Region Donezk eingenommen. Der ukrainische Präsident Selenskyj beklagt einen Mangel an Flugabwehrsystemen. Die Entwicklungen im Liveblog.

Die russische Regierung sieht nach eigenen Angaben “positive Signale” in den Äußerungen des künftigen US-Präsidenten Donald Trump zur Ukraine. “Die Signale sind positiv”, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in einem Interview mit Staatsmedien. Im Wahlkampf habe “Trump darüber gesprochen, wie er das alles als Deals wahrnimmt. Und dass er ein Abkommen treffen kann, das zum Frieden führt”, sagte Peskow. Es sei aber schwer vorherzusagen, “inwieweit er sich an Äußerungen halten wird, die er im Wahlkampf getätigt hat”. 

Trump hatte im Wahlkampf behauptet, er könne den Ukraine-Konflikt binnen “24 Stunden” beenden. Zudem hatte er angedeutet, er werde direkt mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sprechen – eine deutliche Abkehr vom Vorgehen des amtierenden US-Präsidenten Joe Biden.

Die russischen Streitkräfte haben laut einem britischen Verteidigungsexperten im Oktober die schwersten Verluste seit Beginn ihres Angriffskrieges gegen die Ukraine erlitten. Der Chef des britischen Verteidigungsstabs, Tony Radakin, sagte dem Rundfunksender BBC, die russischen Truppen hätten an jedem Tag im Oktober durchschnittlich 1.500 Tote und Verwundete zu beklagen gehabt. Ihre Gesamtverluste im Krieg seien damit auf 700.000 Tote und Verletzte gestiegen.

Die Russen zahlten einen außergewöhnlichen Preis für den Krieg, sagte Radakin. Er erklärte nicht, wie britische Beamte die Zahl der russischen Opfer berechneten.

Russische Streitkräfte haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau eine weitere Ortschaft im Gebiet Donezk in der Ostukraine eingenommen. Es handelt sich um das Dorf Wowtschenka westlich von Donezk, wie das Verteidigungsministerium bei Telegram bekanntgab.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Der nach der ukrainischen Drohnenattacke vorübergehend eingestellte Flugbetrieb an drei Moskauer Flughäfen Scheremetjewo, Domodedowo und Schukowski ist wieder aufgenommen worden. Das berichtet die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf die russische Luftfahrtbehörde. Demnach seien in der Zeit der Betriebseinschränkungen 36 Flugzeuge umgeleitet worden.

In der russischen Region Domodedowo, im Großbereich der Hauptstadt Moskau, ist nach Information russischer Nachrichtenagentur ein Großbrand in einem Lager ausgebrochen. Betroffen sei ein Bereich von 1.200 Quadratmeter Größe, schreibt etwa die Agentur Interfax. Feuerwehrleute seien im Einsatz.

Zuvor hatten Behörden von einer ukrainischen Drohnenattacke auf die Region Moskau berichtet. Ob der Lagerbrand im Zusammenhang mit dem Angriff stand, ist unklar.

Die russische Flugabwehr hat nach Angaben aus dem Verteidigungsministerium am Morgen 70 ukrainische Drohnen abgeschossen – davon 34 über der Region Moskau. Betroffen waren demnach außerdem die Regionen Brjansk, Kursk, Orjol, Kaluga und Tula.

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben in der Nacht 62 russische Drohnen abgeschossen. Insgesamt habe Russland mit 145 Drohnen angegriffen. Es handle sich um einen neuen Rekord. 67 Drohnen seien von den Radarschirmen verschwunden, weitere zehn in Richtung Russland, Moldau und Belarus geflogen.

Im ukrainischen Hafen Odessa wurden durch die Angriffe nach Behördenangaben mindestens zwei Menschen verletzt. Zudem wurden Gebäude beschädigt. “Garagen mit Autos und Eigentum standen in Flammen, Wohnhäuser und Geschäfte wurden beschädigt”, berichtet der staatliche Notdienst über die Lage in der Stadt.

Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Russland hat Behördenangaben zufolge 32 ukrainische Drohnen abgeschossen. Diese seien auf die russische Hauptstadt zugesteuert, teilten Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin und der Gouverneur der Region, Andrej Worobjow, auf der Plattform Telegram mit.

Wie Worobjow weiter erklärte, wurde eine Frau im Dorf Stanowoje durch herabstürzende Trümmerteile verletzt. Zwei Häuser seien in Brand geraten.

Auf den Hauptstadtflughäfen Domodedowo, Scheremetjewo und Schukowski gab es vorübergehend keine Starts und Landungen – zur Sicherheit des Flugverkehrs, wie die russische Luftfahrtbehörde Rosawijazia in ihrem Telegram-Kanal mitteilte.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj beklagt den Mangel an Flugabwehrsystemen zum Schutz gegen russische Angriffe. “Diese Woche brachte der Ukraine leider brutale russische Angriffe auf Charkiw, Donezk, Sumy, Odessa und Saporischschja”, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Fast täglich gebe es Drohnen- und auch Raketenangriffe. Dabei bemängelte er die Bereitschaft der Partner, der Ukraine weitere Flugabwehrsysteme zur Verfügung zu stellen. “Hier in Europa, auf dem Kontinent, gibt es genügend andere Luftabwehrsysteme, die der Ukraine wirklich zuverlässigen Schutz bieten könnten”, sagte er.

Bei russischen Drohnen- und Raketenangriffen gegen ukrainische Städte wurden in den vergangenen Tagen mehrere Menschen getötet und verletzt. Die ukrainische Flugabwehr fing zwar einen großen Teil der Drohnen und Raketen ab, doch sorgt die Menge der aus verschiedenen Richtungen anfliegenden Flugkörper für eine Überlastung der Abwehrmöglichkeiten. Am Samstagabend startete Russland neue Drohnenschwärme zu noch unbekannten Zielen in der Ukraine. 

Russland hat nach dem Wahlsieg von Trump Gesprächsbereitschaft mit dem designierten US-Präsidenten in Sachen Ukraine signalisiert. Der EU-Außenbeauftragte Borrell hat während eines Besuchs in Kiew eine Fortsetzung der EU-Hilfen versprochen.



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