Der 57 Jahre alte Unternehmer, dessen Familie von der Insel in Essex stammt, begann dort mit einem Campingwagen-Ferienpark und einem Taxiunternehmen, bevor er mit Diskotheken Geld verdiente und 1999 groß ins Immobilienbusiness einstieg. Dort hat er sich eine goldene Nase verdient. Die „Sunday Times“ schätzte sein Vermögen zuletzt auf 750 Millionen Pfund (900 Millionen Euro). Er befindet sich nun auf bestem Wege, Milliardär zu werden. Zu einem guten Teil verdankt er den sensationellen Aufstieg den Verträgen mit dem Innenministerium, das für die Unterbringung von Migranten zahlt, während die Asylanträge geprüft werden. 2019 gewann King einen ersten Milliardenauftrag für Asylunterkünfte in England und Wales.
Allerdings gibt es auch immer wieder Kritik am Zustand der Heime. Inspekteure nannten Clearsprings-Unterkünfte in einer früheren Armeebaracke in Kent „heruntergekommen“. Voriges Jahr protestierten Asylbewerber vor einem Clearsprings-Hotel in London gegen ihre winzigen Zimmer und schliefen lieber auf der Straße. Die Preise für die Asylbewerberunterbringung sind gestiegen, da die Nachfrage steil zunahm und das Angebot begrenzt ist. Etwa 100.000 Asylbewerber warten in Großbritannien auf ihre Bescheide. Die Unterbringung kostet den Steuerzahler nun zwischen 127 und 148 Pfund pro Tag. In der Summe sind es aktuell fast eine Viertelmilliarde Pfund pro Monat.
Graham King hat den richtigen Riecher gehabt, als er auf Migrantenunterkünfte setzte. Seine Tochter studiert Kunst, wie die „Daily Mail“ berichtet, und verkauft übers Internet für 10 Pfund selbst gedruckte Karten mit der Botschaft: „Ich tausche gerne Rassisten gegen Flüchtlinge“.