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Deutsche sparen vergleichsweise viel

Deutsche sparen vergleichsweise viel


Stand: 29.10.2024 11:09 Uhr

Menschen in Deutschland sparen mehr als in vielen anderen Industrieländern. Durchschnittlich wurden 2023 rund zehn Prozent des Einkommens zur Seite gelegt. Im ersten Halbjahr 2024 lag die Sparquote sogar noch höher.

Die Deutschen legen mehr Geld zurück als private Haushalte in vielen anderen Industrieländern. Die Sparquote ist in Deutschland mit 10,4 Prozent im Vergleich zu anderen Industriestaaten 2023 überdurchschnittlich gewesen, wie das Statistische Bundesamt zum Weltspartag (31. Oktober) mitteilte. “Eine hohe Quote im Vergleich zu anderen Industriestaaten”, heißt es demnach mit Verweis auf Daten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).

So haben die privaten Haushalte in Italien mit 0,3 Prozent, in Japan mit 2,8 Prozent und in den USA mit 4,7 Prozent im vorigen Jahr deutlich geringere Anteile ihres verfügbaren Einkommens auf die Seite gelegt. Nur die Schweiz und die Niederlande hatten mit 19,4 Prozent und 12,7 Prozent höhere Sparquoten.

Höhere Sparquote während Pandemiejahren

Die Sparquote im ersten Halbjahr 2024 lag in Deutschland laut Statistik mit 11,1 Prozent noch höher als 2023. Das ist ein Prozentpunkt mehr als im Vorjahreszeitraum. Das Sparvolumen insgesamt betrug in den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 etwa 142 Milliarden Euro.

In den Jahren der Coronapandemie 2020 und 2021 war die Sparquote um bis zu sechs Prozentpunkte höher. “In den Jahren der Covid-19-Pandemie 2020 und 2021 konsumierten die Menschen deutlich weniger als gewöhnlich”, erklärte das Statistikamt dazu.

Bundesbank sieht Verunsicherung bei Verbrauchern

Eine Sparquote von 11,1 Prozent bedeutet, dass private Haushalte pro 100 Euro verfügbarem Einkommen 11,10 Euro sparen. Das sind monatlich durchschnittlich 280 Euro je Einwohnerin und Einwohner. Die Statistiker verweisen darauf, dass dieser Durchschnittswert keine Rückschlüsse auf einzelne Haushalte zulasse. Abhängig von der individuellen Einkommenshöhe, der Lebenslage sowie der Sparneigung gebe es deutliche Unterschiede. Während einige Haushalte viel Geld auf die Seite legen könnten, bleibe bei anderen am Ende des Monats wenig oder nichts übrig.

Die hohe Sparquote ist ein Grund dafür, warum der private Konsum nicht wie erhofft zum Konjunkturmotor wird, “da sich die Verbraucherinnen und Verbraucher weiter verunsichert zeigten”, wie die Bundesbank in ihrem Monatsbericht für Oktober 2024 hervorhebt. “Zwar ist der Anstieg ihrer Realeinkommen intakt, da die Löhne deutlich stärker steigen als die Preise”, heißt es darin. “Allerdings zögerten sie noch, diese zusätzlichen Ausgabenspielräume zu nutzen.” Ökonomen führen das auf die Wirtschaftskrise mit wieder steigende Arbeitslosigkeit zurück.



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