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In einer Riege mit den großen DFB-Legenden – für „Poppi“ endet es da, wo es begann


Alexandra Popp beendet DFB-Karriere: „Viel Spaß mit dem Haufen“, flüstert Popp und verlässt als Legende die große DFB-Bühne

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Alexandra Popp beendet ihre Karriere in der deutschen Nationalmannschaft. In Duisburg, wo für sie alles begann, feiert sie ihren emotionalen Abschied. Sie geht als ganz Große der DFB-Geschichte. Ihr Funkeln erhellt die Arena.

Als sich an der Seitenlinie Ersatzspielerin Nicole Anyomi bereit macht, weiß das Publikum in Duisburg, was sie nun erwartet. Applaus setzt ein und jeder in der MSV-Arena hofft ein wenig, dass es sich bis zur nächsten Unterbrechung noch ein wenig zieht. In der 15. Minute fliegt der Ball dann aber ins Aus. Das Unvermeidliche folgt.

Alexandra Popp verlässt das Feld und beendet damit ihre Nationalmannschaftskarriere. All ihre DFB-Kolleginnen versammeln sich an der Mittellinie und stehen Spalier, als die 33-Jährige auch von den vielen Fans mit stehenden Ovationen verabschiedet wird. Ihre Augen funkeln, sie kämpft mit den Tränen.

Alexandra Popp beendet Nationalmannschaftskarriere

„Wenn es so kommt, dann werden die Tränen rollen“, kündigte Popp bereits am Sonntag an. Sie sollte recht behalten. Bundestrainer Christian Wück hatte bereits verraten, dass sie nach einer gewissen Zeit noch in der ersten Halbzeit ausgewechselt wird. Aber sie solle die Mannschaft als Kapitänin aufs Feld führen.

Das tat sie am Montagabend in Duisburg im Testspiel gegen Australien. Noch vor der Hymne wurde sie neben Marina Hegering und Merle Frohms, die bereits nach den Olympischen Spielen ihre DFB-Karriere beendet hatten, offiziell verabschiedet. Der lauteste Applaus galt natürlich Popp.

 

Schon vorm Anstoß gab es bei jeder Gelegenheit große Ovationen für das Publikumsliebling. Überall auf den Rängen wurden Plakate und Spruchbanner zu ihren Ehren hochgehalten. Sonderschals mit „Danke Popp“ und ihrem Gesicht wurden vor der Arena verkauft.

In Duisburg – wo alles begann

In Duisburg hat alles begonnen und in Duisburg endet es. In Witten geboren, wurde sie im Ruhrgebiet fußballerisch sozialisiert. Über Recklinghausen landete sie beim FCR 2001 Duisburg. Als Duisburgerin wurde sie Nationalspielerin – hier an der Wedau.

Die damalige Bundestrainerin Silvia Neid bescherte ihr 2010 vor knapp 10.000 Zuschauern in der MSV-Arena gegen Nordkorea das Debüt – es war übrigens auch das 200. Länderspiel von Torjägerin Brigit Prinz. In ihre großen Fußstapfen sollte Popp treten.

Für Popp gibt es „nichts Schöneres, als es dort zu beenden, wo alles begann“, so die Fußballromantikerin, die sich an ein „kleines Mädchen ohne Körperspannung mit schlottrigen Knien“ erinnerte. 

Popp wird zum Publikumsliebling

Davon war während ihrer laufenden Karriere wenig zu sehen. Popp kickte sich als große Kämpferin in die Herzen der Fans. Eine enorme Willenskraft, rege Leidenschaft, ihre direkte Art, ihre Wucht und Torgefahr zeichneten sie aus.

Doch ihre robuste Spielweise hinterließ ihre Spuren. Immer wieder verletzt, immer wieder zurückgeworfen, aber immer wieder zurückgekommen. 

Nun sei ihr Körper „eine tickende Zeitbombe“, wie sie es in ihrer Rücktrittserklärung martialisch formulierte. „Durch meine Art Fußball zu spielen, die ja jetzt nicht gerade sanft ist, habe ich einen relativ hohen Preis gezahlt.“ Deswegen macht sie nun in der Nationalmannschaft Schluss, beim VfL Wolfsburg will sie noch weiter auf Torejagd gehen.

 

Sylvia Neid, die sechs Jahre ihre Trainerin beim DFB ist, erinnerte sich im „Kicker“ an diese aufopferungsvolle Art der Stürmerin. „Ich fand das immer klasse, vor allem, weil sie immer so leidenschaftlich war. Sie ging in die Zweikämpfe, eroberte Bälle, arbeitete nach hinten. Alex war kein Weg zu weit.“ 

„Am Ende kommt immer Poppi dabei raus – das ist überragend!“

„Sie war ja auch eine Spielerin, die sich nie geschont hat. Als Trainerin an der Seitenlinie musste man auch immer ein bisschen Angst um sie haben, weil sie total kompromisslos gespielt hat. Manchmal habe ich gedacht: Ein bisschen mehr Zurückhaltung würde dir jetzt in der Situation ganz guttun, du musst da nicht immer volle Lotte reingehen“, so die 60-Jährige.

Als Spielerin und Mensch begeistert sie die Fans. Das weiß auch Fußballlegende Horst Hrubesch, mit dem sie im Sommer bei Olympia die Bronzemedaille in Paris gewann: „Sie ist für mich ein klar gestrickter Typ, geht immer voran, übernimmt Verantwortung und ist dabei immer glaubwürdig. Sie verstellt sich nie“, sagte der 73-jährige dem „Kicker“. „Das bedeutet: Am Ende kommt immer Poppi dabei raus – das ist überragend!“

Wer mit Alexandra Popp zusammengespielt und gearbeitet hat, der hat nur positive, schwärmende Worte über die Torjägerin übrig. Das ist vielleicht das viel größere Vermächtnis als ihre 67 Treffer im DFB-Dress.

Popp in der Riege der DFB-Legenden

Aufgrund ihrer sportlichen Erfolge, ihrer menschlichen Art und ihrem sozialen Engagement kürte der „Kicker“ Popp 2022 zur Persönlichkeit des Jahres im deutschen Fußball aus. Seit 1990 vergibt das Fachmagazin die Auszeichnung, Popp war die erste (und bis heute einzige) Frau. Damit reiht sie sich in eine Liste mit u.a. Franz Beckenbauer, Berti Vogts, Lothar Matthäus, Rudi Völler, Oliver Kahn, Joachim Löw, Bastian Schweinsteiger und Jürgen Klopp. Die Riege der Legenden.

 

Olympiasiegerin 2016 in Rio, auf Gold folgte in diesem Jahr Bronze in Paris. 2022 wird sie Vizeeuropameisterin. Mit sechs Toren bekommt sie die Kanone. Eine Verletzung verhindert einen Einsatz im Finale. 

Auch heute quält sie sich wieder mit einem lädierten Fuß, weshalb es beim Abschied nur zu einem Kurzeinsatz kommt. Trotzdem hätte sie gerne noch etwas länger als die im Vorfeld abgesprochene Viertelstunde gespielt. „Jetzt schon?“, dachte sie in dem Moment, als die Nummer 11 auf der Anzeigetafel erschien. Die Lust ist noch immer da.

Dieser letzte (Kurz-)Auftritt mit dem Adler auf dem Trikot bedeutet ihr aber trotzdem viel. Das ist schon bei der Nationalhymne sichtbar. Die eine Hand in der von Torhüterin Stina Johannes, die andere am Herzen. Der Blick geht nach oben, in den Duisburger Abendhimmel. Feuchte Augen, ihr Funkeln erhellt das gesamte Stadion. 

Als sie dann den Platz verlässt und Giulia Gwinn die Kapitänsbinde überreicht, umarmt sie ihre Kollegin innig und flüstert ihr etwas ins Ohr. „Viel Spaß mit dem Haufen“, verrät eine lachende Gwinn später auf FOCUS-online-Nachfrage. Spaß, den Popp in 14 Jahren Nationalmannschaft stets hatte.

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