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Nahost-Liveblog: ++ Lkw fährt in Menschenmenge - zahlreiche Verletzte ++

Nahost-Liveblog: ++ Lkw fährt in Menschenmenge – zahlreiche Verletzte ++



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Stand: 27.10.2024 11:39 Uhr

Nördlich von Tel Aviv ist ein Lastwagen in eine Menschenmenge gefahren, mindestens 40 Menschen wurden dabei verletzt. Religionsführer Chamenei mahnt nach Israels Angriff auf den Iran ein überlegtes Vorgehen an. Die Entwicklungen im Liveblog.

Der Angriff im Iran war nach Worten des israelischen Premierministers Netanyahu “präzise und mächtig”. Er habe “alle seine Ziele erreicht”, sagte der Regierungschef bei einer Gedenkveranstaltung auf dem Herzlberg in Jerusalem für die Opfer des Hamas-Massakers am 7. Oktober vergangenen Jahres. 

Israel befinde sich in einem existenziellen Kampf gegen die “Achse des Bösen” unter Führung des Irans, sagte Netanyahu. Israels Feinde müssten dabei einen “sehr hohen Preis” zahlen. Der Iran habe Israel zu Monatsbeginn mit Hunderten von ballistischen Raketen angegriffen. “Dieser Angriff ist gescheitert”, so Netanyahu.

In der Nacht zum Samstag habe Israel dann wie angekündigt reagiert, so der Premierminister weiter. Die Luftwaffe habe zahlreiche Ziele im Iran angegriffen. “Wir haben die Verteidigungsfähigkeit des Irans schwer beschädigt, ebenso wie ihre Fähigkeit, Raketen herzustellen, die gegen uns gerichtet sind.” Er dankte den USA für “die enge Abstimmung und Unterstützung”. 

Netanyahu wandte sich auch direkt an das iranische Volk: “Unser Kampf ist nicht gegen euch, sondern gegen das tyrannische Regime, das euch unterdrückt und die ganze Region bedroht.”

Ein Lastwagen ist nördlich von Tel Aviv in eine Bushaltestelle gefahren. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei war der Lkw in einen an der Haltestelle stehenden Bus gefahren, der gerade seine Passagiere absetzte.

Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom zufolge wurden dabei rund 40 Menschen verletzt, darunter sechs Menschen schwer. Mindestens 16 Menschen wurden ins Krankenhaus gebracht. Zahlreiche Rettungswagen waren im Einsatz, mindestens ein Hubschrauber war in der Luft.

Medienberichten zufolge geht die Polizei von einem Anschlag aus. Die Umstände würden aber zunächst untersucht, hieß es weiter. Der Fahrer des Lastwagens sei “außer Gefecht gesetzt” worden.

Das israelische Fernsehen zeigte, wie die Polizei das Gebiet absperrte.

In der Vergangenheit war es immer wieder zu Anschlägen von Palästinensern mit Autos oder Lastwagen gekommen. 

Bei dem Einschlag einer Drohne der libanesischen Hisbollah-Miliz in eine Fabrik für Flugzeugteile in der nordisraelischen Stadt Bar Lew sind zwei Menschen leicht verletzt worden. Das teilte der Rettungsdienst Magen David Adom auf X mit. 

Nach Angaben der Armee ist die Drohne während des Anflugs aus dem Libanon geortet worden, dann aber in das Fabrikgebäude eingeschlagen. Es sei eine Untersuchung eingeleitet worden. Auf Fotos in israelischen Medien waren kleinere Schäden an der Fassade und am Dach des Gebäudes zu erkennen.

Auch in anderen Städten Galiläas im Norden Israels gab es erneut Luftalarm wegen Raketen aus dem Libanon. Über mögliche Opfer oder größere Schäden dort wurde zunächst nichts bekannt.

Bei Kämpfen im Südlibanon sind nach Angaben des israelischen Militärs vier israelische Soldaten ums Leben gekommen.

Irans Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei hat nach dem israelischen Angriff ein überlegtes Vorgehen angemahnt. “Wie die Kraft und der Wille des iranischen Volkes dem zionistischen Regime (Israel) verdeutlicht werden sollen, müssen die Verantwortlichen entscheiden”, sagte Chamenei laut der Staatsagentur Irna bei einer Veranstaltung in der Hauptstadt Teheran. “Es soll das getan werden, was dem Wohl dieses Volkes und Landes entspricht”, fügte er hinzu.

Chameneis Worte nach dem israelischen Luftangriff fallen vergleichsweise moderat aus. Im Kontext des Nahost-Konflikts und nach der Tötung iranischer Generäle oder führender Verbündeter hatte das Staatsoberhaupt in den vergangenen Monaten auch Rache geschworen. Seine Äußerungen gelten als letztes Wort, an dem sich sowohl Regierung als auch Militär orientieren.

Bei dem israelischen Angriff waren nach offizieller Darstellung vier Soldaten getötet und mehrere Militärstandorte wie Radaranlagen beschädigt worden.

Einen Tag nach dem israelischen Angriff ist Irans Parlament zu einer Sitzung hinter verschlossenen Türen zusammengekommen. Parlamentspräsident Mohammed Bagher Ghalibaf, ehemaliger General der Revolutionsgarden, leitete die Beratungen, wie iranische Medien übereinstimmend berichteten. 

Irans Parlament hat begrenzten Einfluss. Die eigentliche Macht konzentriert sich auf die Staatsführung, mit Religionsführer Ali Khamenei an der Spitze. Nach der Wahl in diesem Jahr dominiert jedoch eine Mehrheit konservativer Hardliner das Parlament, die auch Einfluss auf die Stimmung in den radikalen Flügeln im Militär ausüben dürfte.

Ghalibaf sagte laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna, dass eine militärische Antwort Irans auf den israelischen Angriff sicher sei – obwohl er diesen als “passiv” bewertete und damit das Ausmaß relativierte. Er berief sich demnach auf das Selbstverteidigungsrecht gemäß der UN-Charta. Gleichzeitig betonte Ghalibaf die Notwendigkeit einer Waffenruhe im Libanon und im Gazastreifen.

Die israelische Luftwaffe hat am frühen Sonntagmorgen erneut einen Luftangriff auf Ziele im Süden Beiruts geflogen. Der Angriff ereignete sich kurz nach Mitternacht, wie die amtliche libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete. Zuvor hatte die israelische Armee die Bewohner zweier Viertel in den südlichen Vororten der libanesischen Hauptstadt dazu aufgefordert, die Gebiete zu verlassen, da sich dort Einrichtungen der Hisbollah-Miliz befänden. 

Israels Luftwaffe hat nach eigenen Angaben erneut eine Kommandozentrale der islamistischen Hamas im Gazastreifen angegriffen. Sie habe sich im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens in der Stadt Gaza in einem Gebäude befunden, das früher eine Schule gewesen sei, hieß es in der Nacht. Die Kommandozentrale habe Hamas-Terroristen zur Planung und Ausführung von Anschlägen auf Israels Truppen und den Staat Israel gedient. Die Angaben der israelischen Armee ließen sich nicht unabhängig überprüfen. 

Man habe vor dem “präzisen Angriff” zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern, hieß es. Angaben zu möglichen Opfern machte die Armee nicht. Die israelische Armee sprach von einem weiteren Beispiel für den systematischen Missbrauch ziviler Infrastruktur durch die Hamas, die damit gegen internationales Recht verstoße.

Nach den israelischen Raketenangriffen hat der Iran sein “Recht und die Pflicht zur Selbstverteidigung” unterstrichen, jedoch auf eine Drohung mit unmittelbarer Vergeltung verzichtet. Der Generalstab der iranischen Streitkräfte erklärte, Teheran behalte sich das Recht vor, auf die Angriffe “zum angemessenen Zeitpunkt zu antworten”.

Zugleich nannte der Generalstab jedoch eine Waffenruhe in den Nahost-Konflikten als Priorität. International folgten auf die israelischen Angriffe zahlreiche Aufrufe zur Deeskalation. Die israelische Armee hatte ihren eigenen Angaben zufolge in der Nacht zum Samstag Luftangriffe gegen militärische Ziele im Iran geflogen. Die Angriffe waren die Reaktion auf den iranischen Raketenbeschuss auf Israel knapp vier Wochen zuvor. 

Bei einem Israel zugeschriebenen Angriff sind im nördlichen Gazastreifen nach örtlichen Berichten mindestens 30 Palästinenser getötet worden. Den Beschreibungen zufolge sollen fünf Häuser in einem Wohnviertel der grenznahen Stadt Beit Lahia angegriffen worden sein. Eine unbekannte Zahl von Menschen werde unter den Trümmern vermutet.

Katastrophenschutz und Rettungsdienste könnten wegen der anhaltenden Kampfhandlungen den Schauplatz nicht erreichen, hieß es weiter. Bewohner der umliegenden Häuser würden die Verwundeten in Eselskarren wegbringen oder zu Fuß wegtragen. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

 

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Im Zentrum von Tel Aviv haben Hunderte Menschen für ein Abkommen zur Freilassung der Geiseln demonstriert. Aus dem Libanon sind laut dem israelischen Militär mehr als 200 Geschosse abgefeuert worden.



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