Seit den Gründerjahren misstrauen die Amerikaner den politischen Parteien. Auf diesem Nährboden wächst der Hass auf das “Establishment”.
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Die Geschichte der politischen Parteien in den USA zeigt, wie sich die Warnungen der Gründerväter vor Spaltung und Machtmissbrauch bewahrheitet haben. Trotz anfänglicher Ablehnung sind Parteien in der amerikanischen Demokratie unverzichtbar geworden. Die Einführung von Vorwahlen sollte die Demokratisierung vorantreiben, führte aber zur Radikalisierung der Parteien. Die Tea Party und der Aufstieg von Donald Trump verdeutlichen, wie die Vorwahlen die Polarisierung und Spaltung innerhalb der Parteien verstärkt haben. Heute kontrolliert Trump die Republikanische Partei, die sich stark von ihren ursprünglichen Werten entfernt hat. Die Warnungen der Gründerväter vor den Gefahren der Parteien sind in der aktuellen politischen Kultur der USA erschreckend relevant.
Für Alexander Hamilton, den ersten Finanzminister der USA, waren sie “die tödlichste Krankheit” der Demokratie. Und er war nicht der Einzige, der Alarm schlug. Der spätere Präsident James Madison warnte in den berühmten Federalist Papers vor den “dangers of faction”, den Gefahren der Spaltung, die mit Parteien (damals als factions bezeichnet) einhergingen. Und in seiner Abschiedsrede vor dem Kongress 1796 fand auch der erste Präsident der jungen Republik, George Washington, starke Worte: Unter der Kontrolle machthungriger und prinzipienloser Männer könnten Parteien leicht zu Instrumenten eines Angriffs auf die Republik werden. Fragt man US-Amerikaner heute, welchen politischen Institutionen sie am wenigsten vertrauen, geben sie zumeist dieselbe Antwort wie die Gründerväter: den politischen Parteien.