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Russland und die Ukraine haben sich gegenseitig mit Drohnen angegriffen. Medien zufolge ist eine ukrainische Delegation nach Südkorea gereist, um Waffenhilfe zu erbitten. Die Entwicklungen im Liveblog.
Die Flugabwehr hat dem ukrainischen Militär zufolge in der Nacht 36 von 89 russischen Drohnen abgefangen. 48 seien aus dem Blickfeld verschwunden, teilt das Militär auf Telegram mit. Fünf Drohnen hätten das Territorium der Ukraine in Richtung Russland oder Belarus wieder verlassen.
Tags zuvor hatte die Ukraine den bislang größten russischen Drohnenangriff gemeldet. In der Nacht von Montag auf Dienstag habe Russland mit 188 Drohnen angegriffen, so vielen wie noch nie.
Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben der Regierung in Moskau in der Nacht zu Mittwoch 22 ukrainische Drohnen abgefangen und zerstört. Zehn von ihnen seien über der Oblast Rostow im Süden abgeschossen worden, die übrigen über Belgorod, Woronesch, Kursk, Brjansk und Smolensk, teilte das Verteidigungsministerium auf Telegram mit.
Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
Eine ukrainische Delegation unter Leitung von Verteidigungsminister Rustem Umjerow hält sich diese Woche in Südkorea auf, um Waffenhilfe für den Krieg gegen Russland zu erbitten. Die Delegation habe sich mit Südkoreas nationalem Sicherheitsberater Shin Won-sik zu einem Meinungsaustausch über den Ukraine-Konflikt getroffen, berichtet die Zeitung “DongA Ilbo”. Auch die “South China Morning Post” hatte zuvor von dem Besuch unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtet. Demnach seien weitere Treffen geplant.
Das südkoreanische Verteidigungsministerium will den Besuch bislang nicht bestätigen. Südkorea, ein führender Waffenproduzent, steht unter Druck westlicher Länder, der Ukraine tödliche Waffen zu liefern. Bisher konzentrierte sich Seoul auf nicht-tödliche Hilfe. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte im Oktober erklärt, Kiew werde eine detaillierte Anfrage an Seoul für Waffenunterstützung senden, einschließlich Artillerie und Flugabwehrsysteme.
Die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel hat bei der Vorstellung ihrer Memoiren gemahnt, Entscheidungen von früher nicht aus dem heutigen Wissen heraus zu verurteilen – etwa in der Ukraine-Politik. Sie habe den Krieg verhindern wollen, was letztlich nicht geglückt sei, räumt sie ein. Aber deshalb seien ihre damaligen Entscheidungen noch lange nicht falsch gewesen.
Die heutige Kritik von Ukraines Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, den sie selbst als mutig lobt, hält Merkel auch im Zusammenhang mit dem von ihr mitausgehandelten Minsker-Abkommen für nicht fair. Es sei immer darum gegangen, die Ukraine nach der russischen Annexion der Krim 2014 zu helfen. Bis heute glaube Merkel, dass die fehlenden direkten persönlichen Kontakte das Abdriften Putins noch unterstützt hat. Jetzt hält auch sie ihn für so gefährlich, dass Europa sich rüsten und der Ukraine helfen muss.
Vertreter der NATO und der Ukraine haben sich außerplanmäßig über die neue russische Mittelstreckenrakete ausgetauscht. Die Ukraine soll Russland inzwischen mehrfach mit ATAMCS-Raketen angegriffen haben. Die Entwicklungen vom Dienstag zum Nachlesen.