„Als der Terroranschlag auf dem Breitscheidplatz war, der ja nichts mit der Flüchtlingskrise von 2015 zu tun hatte, haben wir die Hinterbliebenen der Opfer ins Kanzleramt eingeladen zu einer Begegnung. Ich war damals Kanzleramtsminister. Für mich war das der schwerste Termin meiner gesamten politischen Karriere und ich glaube, auch für die Kanzlerin“, sagte Altmaier am Dienstag in Berlin.
Der CDU-Politiker fügte hinzu: „Sie [Merkel] hat sich dem gestellt, weil es ihr wichtig war, mit diesen Menschen, die ihre Ehefrau, ihren Mann, ihre Kinder verloren haben, mit diesen Menschen zu sprechen und ihnen damit auch ihr Mitgefühl zu zeigen.“
Peter Altmaier war unter Bundeskanzlerin Angela Merkel unter anderem von 2013 bis 2018 Kanzleramtsminister und danach bis 2021 Wirtschaftsminister.
Peter Altmaier über Angela Merkel: Memoiren nicht zu unkritisch
Altmaier verteidigt die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel gegen den Vorwurf, sie würde in ihren Memoiren zu unkritisch auf die eigene Amtszeit blicken. „Ich habe im Laufe meiner Zusammenarbeit mit Angela Merkel festgestellt, dass alle paar Wochen irgendjemand sagt, die Regierung muss sich entschuldigen. Die Kanzlerin, der Minister, der Fraktionsvorsitzende. Und dann frage ich immer, ja aber mit welchem Recht wird es denn gefordert? Ist es die Meinung der Menschen in Deutschland oder ist es die Meinung von jemandem, der seine persönlichen Ziele nicht realisiert sieht?“, so Altmaier im Interview mit RTL und ntv.
Der ehemalige Kanzleramtsminister sagte außerdem: „Angela Merkel hat vier Mal in Bundestagswahlen sich dem Urteil der Wählerinnen und Wähler gestellt und ihre Politik wurde jedes Mal bestätigt. Und ich denke, dass man ihr jetzt die Möglichkeit auch zusprechen und anerkennen muss, dass sie selbst die Motive ihres Handelns beschreibt“, so Altmaier am Dienstag.